Friedhöfe gelten traditionell als Orte der Erinnerung und der Stille. Doch in Himmelpforten zeigt sich, dass sie gleichzeitig zu wertvollen Lebensräumen für Tiere und Pflanzen werden können. Davon überzeugte sich Karsten Behr, Geschäftsführer der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, am 3. September 2025 bei einem Besuch auf dem örtlichen Friedhof.
Die Stiftung hat bereits zwei Projekte in Himmelpforten gefördert: Das Projekt „LebensRaum Friedhof“ legte 2020 den Grundstein für eine schrittweise Umwandlung des Areals in eine naturnahe, insektenfreundliche Anlage. „Uns ist wichtig, dass Fördermittel sichtbar und wirksam eingesetzt werden – und genau das sehen wir hier in Himmelpforten“, sagte Behr beim Rundgang.
Darauf baut das laufende Projekt „Wissen to go!“ auf, das seit Mai 2025 umgesetzt wird und noch bis September 2026 läuft. Es soll Besucherinnen und Besuchern auf anschauliche Weise Informationen rund um Natur- und Umweltschutz vermitteln – leicht verständlich und ohne erhobenen Zeigefinger. Geplant sind dafür Schaukästen und Infotafeln, die zum Nachdenken anregen. „„Wir wollen zeigen, dass Friedhöfe nicht nur Orte der Trauer sind, sondern auch wertvolle Oasen für Artenvielfalt werden können“, erklärte Stefanie Romund, die Schöpfungsbotschafterin der Kirchengemeinde Himmelpforten.
Bei einem Spaziergang über die Anlage machte sich Behr ein Bild von den bereits umgesetzten Maßnahmen. Dazu gehören Insektenhotels, nektarreiche Stauden und insektenfreundliche Gehölze, die über den Friedhof verteilt gepflanzt wurden. „Man merkt sofort: Hier summt und blüht es. Das ist ein Vorbild dafür, wie Friedhöfe neue Aufgaben übernehmen können – im Dienste der Natur und der Gemeinschaft“, so Behr.
Und die Entwicklung geht weiter: Schon im Oktober sind die nächsten Aktionstage geplant, bei denen weitere Staudenflächen entstehen sollen. „Wir möchten den eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen“, betonte Heike Hellwege vom Kirchenvorstand. „Der Friedhof bleibt ein würdevoller Ort des Erinnerns – und wird gleichzeitig ein lebendiges Stück Natur, das allen zugutekommt.“
KG Himmelpforten