#keinplatzfürgewalt: Gesamtkirchengemeinde Kehdingen beteiligt sich an landesweiter Aktion gegen Gewalt an Frauen

Seit dem 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, stehen in den Ortskirchengemeinden der Gesamtkirchengemeinde Kehdingen elf leuchtend orange gestrichene Stühle. Sie sind Teil der Aktion #keinplatzfürgewalt, an der sich landesweit Kirchengemeinden und Einrichtungen beteiligen und die von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers unterstützt wird. Die Stühle sollen ein deutliches Zeichen setzen: Gewalt gegen Frauen und Mädchen hat in unserer Gesellschaft keinen Platz.

Die Stühle wurden an zwei Tagen von rund 15 Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen aus mehreren Ortskirchengemeinden gemeinsam gestrichen. Sie stehen nun gut sichtbar an Kirchen, Gemeindehäusern und zentralen Orten in Kehdingen. Ein QR-Code an jedem Stuhl führt zu weiteren Informationen und Unterstützungsangeboten. Die Stühle sollen sensibilisieren, Gesprächsanlässe schaffen und Betroffenen vor allem signalisieren: „Du bist nicht allein“.

Initiiert wurde die Aktion in Kehdingen von Sandra Gerbershagen, Mitglied des Kirchenvorstands der Kirchengemeinde Krummendeich sowie Mitglied des Kirchenkreisvorstands. Über die Evangelischen Frauen* erfuhr sie von der landesweiten Kampagne. „Mir war wichtig, dass wir uns auch hier vor Ort beteiligen“, sagt Gerbershagen. Gewalt gegen Frauen geschieht überall. Die Stühle sollen darauf aufmerksam machen und Mut spenden, darüber zu sprechen.

Die bundesweiten Zahlen des Bundeskriminalamts verdeutlichen die Dringlichkeit. 265.942 Menschen wurden 2024 Opfer häuslicher Gewalt, über 70 Prozent davon Frauen. Mehr als 140 Frauen und Mädchen werden täglich Opfer sexualisierter Gewalt. Viele Taten bleiben unentdeckt, weil Betroffene aus Angst oder Scham schweigen und keine Anzeige erstatten. Denn Gewalt gegen Frauen ist ein strukturelles gesellschaftliches Problem.

Auch der Kirchenkreis Stade nimmt dieses Thema ernst und engagiert sich intensiv in der Prävention sexualisierter Gewalt. Ziel ist es, Menschen zu sensibilisieren und Schutzkonzepte kontinuierlich weiterzuentwickeln. Die Aktion #keinplatzfürgewalt schließt daran an. Sie schafft niedrigschwellige Zugänge, macht das Thema sichtbar und ermutigt zu Gesprächen.

„Kirche muss sichtbarer werden und Haltung zeigen“, sagt Gerbershagen. Die orangenen Stühle stehen für Solidarität mit Betroffenen und für die klare Botschaft: Wir stehen an der Seite derer, die Gewalt erfahren.

Die Gesamtkirchengemeinde Kehdingen lädt dazu ein, die Stühle wahrzunehmen, ins Gespräch zu kommen und gemeinsam daran zu arbeiten, dass Gewalt keinen Platz hat.