Schüler*innen gestalten interreligiöse Schulabschlussfeier in St. Cosmae

Nachricht Stade, 30. Juni 2025

Abschied, Aufbruch und ein Hauch Diskokugel

In der St. Cosmae-Kirche fand erstmals eine interreligiöse Schulabschlussfeier für und von Schülerinnen und Schülern verschiedener Stader Schulen statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von Jugendlichen des Vincent-Lübeck-Gymnasiums, des Athenaeums sowie der IGS Stade unter der Anleitung der beiden evangelisch-lutherischen Schulpastorinnen Nora Kurzewitz und Sonja Riccius.

Was im letzten Jahr als stadtweiter Abiturgottesdienst begann, wurde in diesem Jahr weiterentwickelt. Erstmals wurde die Feier bewusst interreligiös gestaltet und für alle Abschlussjahrgänge geöffnet, unabhängig von Schulform und Konfession.

Zwei Themen zogen sich wie ein roter Faden durch den Abend: Unsicherheit und Zuversicht. Themen, die viele junge Menschen am Ende ihrer Schulzeit beschäftigen. Im Stil eines Poetry-Slams brachten die Schüler*innen ihre Gedanken, Ängste und Hoffnungen auf die Bühne. Eine Schülerin beschrieb ihre Zukunft als „weißes Blatt“ – frei und offen, aber auch einschüchternd. Eine andere sprach davon, wie schwer es sei, die Erwartungen anderer von den eigenen Wünschen zu unterscheiden. Im Anschluss waren die Gäste eingeladen, ihre ganz persönlichen Sorgen aufzuschreiben. Diese wurden am Altar niedergelegt und gegen kleine Aufkleber mit Worten der Zuversicht getauscht, gestaltet und hergestellt von den Jugendlichen selbst.

Die zweite Poetry-Slam-Runde machte Mut: „Hoffnung erinnert uns daran, dass nach jedem Winter ein Frühling kommt“, hieß es. Oder: „Es tut weh, loszulassen, auch wenn die Vorfreude in meinen Füßen zieht.“ Auch das Bild des weißen Blatts tauchte wieder auf – diesmal bunt, bemalt und voller Ideen.

Zwischen den Texten gab es Musik, live am Klavier und mit Gesang, oder über die Bluetooth-Box. Auch die Rezitation einer Sure aus dem Koran hatte ihren Platz, ebenso wie Segensworte: vom Imam der Ahmadiyya-Gemeinde, stellvertretend durch eine Schülerin vorgetragen, und von den beiden Schulpastorinnen.

Zum Abschluss verwandelte sich die Kirche in eine Tanzfläche: Bunte Lichter, laute Musik und mittendrin die Jugendlichen, die Pastorinnen und Gäste, die gemeinsam zu Zartmanns „Überlebt“ tanzten. Denn: „Vor ein paar Jahren hätte man es für unmöglich gehalten – jetzt haben wir es geschafft. Und wir haben überlebt“, so die Abschlussworte einer Schülerin.