Am vergangenen Sonntag hieß es in der St.-Cosmae-Kirche in Stade Abschied nehmen. Mit einem festlichen Gottesdienst, der musikalisch besonders reich gestaltet war, wurde Kirchenkreiskantor und Kirchenmusiker in St. Cosmae Thorsten Ahlrichs offiziell verabschiedet. Zahlreiche Weggefährt*innen, Musiker*innen und Gemeindemitglieder waren gekommen, um gemeinsam "Auf Wiedersehen" zu sagen. Die Kinder- und Jugendchöre sowie der Chor Vox Humana begleiteten den Gottesdienst eindrucksvoll und machten deutlich, wie sehr Musik verbindet.
Foto: Superintendent Dr. Marc Wischnowsky, Thorsten Ahlrichs, Pastor Tobias Grotefend, Kirchenvorsteherin Anja Perlitius (v.l.n.r)
In der Predigt griff Pastor Tobias Grotefend das Thema des Tages auf: Übergänge im Leben - zwischen Aufbruch und Ankommen. "Als Christenmenschen bleiben wir immer unterwegs, immer in Fahrt", sagte er. Die Bibelstelle aus dem Johannesevangelium, die von der Begegnung zwischen Jesus und Nikodemus erzählt, passte dabei auf vielen Ebenen - vor allem mit Blick auf das "Neuwerden". Auch für Ahlrichs selbst ist es ein Moment des Aufbruchs: In Tromsø, im hohen Norden Norwegens, beginnt er ein neues Kapitel an der dortigen Eismeerkathedrale.
Im Anschluss an die Predigt übernahm Superintendent Dr. Marc Wischnowsky die offizielle Entpflichtung. In seiner Ansprache würdigte er Ahlrichs' großes Engagement und die Begeisterung, mit der er Menschen für die Orgel gewinnen konnte - egal ob Kinder, Jugendliche, Schulklassen oder Besuchergruppen. "Wir danken dir für deine Liebe zu den Stader Orgeln. Deine Begeisterung, Menschen das Instrument nahezubringen", so Wischnowsky.
"Viele hat es überrascht - mich auch, ein wenig", sagt Ahlrichs selbst über seinen neuen beruflichen Weg nach Norwegen. Besonders in Erinnerung bleiben wird ihm die Freude der Menschen, wenn sie die Orgel und ihre Klangvielfalt für sich entdeckten.
Dass sein Weggang für viele ein Verlust ist, wurde im Verlauf des Gottesdienstes mehrfach deutlich. "Reisende soll man nicht aufhalten", sagte Superintendent Wischnowsky mit einem Augenzwinkern, "aber wir wollen dich nicht gehen lassen ohne einen Segen." In persönlichen Worten hob er zudem das gute Miteinander hervor - im Kirchenkreis, unter den Kolleg*innen oder mit ehrenamtlichen Musikern und Musikerinnen. "Ich bedaure, dass er uns verlässt. Für seinen Start in Norwegen wünschen wir ihm Gottes Segen."
Bis eine Nachfolge gefunden ist, übernimmt Annegret Schönbeck vorübergehend die musikalische Leitung in der St.-Cosmae-Gemeinde. Die Stelle des Kirchenkreiskantors bzw. der Kirchenkreiskantorin wird ausgeschrieben. Wie die Aufgaben künftig genau gestaltet werden, steht noch nicht fest - sicher ist aber: Die Impulse, die Ahlrichs in seiner Zeit in Stade gegeben hat, werden Teil deiser Überlegungen sein.