Über wichtige Zukunftsthemen hat am Abend des 13. Novembers die Synode des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Stade auf ihrer Herbsttagung in Twielenfleth beraten. Im Mittelpunkt standen dabei die Entwicklungen rund um kirchliche Friedhöfe sowie aktuelle Themen aus den Ausschüssen und der Bericht des Superintendenten.
Zum Auftakt gestaltete die neue Pastorin in St. Wilhadi, Ann-Katrin Hamsch, die Andacht für die Synodalen. Sie sprach darüber, wie wertvoll Orte des Erinnerns sind und wie unterschiedlich Menschen heute mit Themen wie Bestattung, Grabkultur und Trauer umgehen. Ob Erdgrab, Urnenbeisetzung oder QR-Code auf dem Grabstein: „Geschmäcker sind verschieden“, so Hamsch. Aber ein Ort, an dem der Name steht und an den man kommen kann, der sei wichtig.
Auch in der Sitzung ging es um das Thema Friedhöfe. Martin Lahmsen, Sachgebietsleiter Friedhofsangelegenheiten im Landeskirchenamt Hannover, zeichnete ein klares Bild: Bestattungskultur und Anforderungen haben sich stark verändert. Drei von vier Beisetzungen in Deutschland sind heute Feuerbestattungen. Gleichzeitig steigen Personal- und Instandhaltungskosten. Das führt zu finanziellen und organisatorischen Herausforderungen. Lahmsen warb dafür, Friedhöfe als „ökonomisch und ökologisch lebendige Orte“ weiterzuentwickeln und dafür stärker auf Zusammenarbeit zu setzen. Kooperationen mit Kommunen oder zwischen Kirchengemeinden, die gemeinsame Beschäftigung von Personal oder die Gründung von Friedhofsverbänden seien wichtige Schritte, um handlungsfähig zu bleiben. „Gemeinsam stark sein“ sollte dabei das Motto sein, so Lahmsen. Im anschließenden Gespräch ging es auch darum, Friedhöfe stärker als öffentliche Räume zu denken, die vielfältig genutzt werden können: von Andachten über Bildungsangebote bis hin zu Begegnungsorten. „Lebendige Friedhöfe“ sollten Menschen jeden Alters offenstehen, vom Kindergartenkind bis zu Seniorinnen und Senioren.
Auch der Superintendent Dr. Marc Wischnowsky betonte die Bedeutung von Zusammenarbeit. Die enge Kooperation der Kirchengemeinden sei entscheidend, um die vielfältigen Aufgaben auch künftig gut zu bewältigen, sowohl regional als auch thematisch. Wischnowsky betonte dabei auch die gesellschaftliche und soziale Verantwortung der Kirche. Er wies besonders auf die wichtige Arbeit der evangelischen Kindertagesstätten und der Diakonie hin. Im kommenden Jahr der Kommunalwahl sei es aber auch Aufgabe der Kirche, Gesprächsräume für sachliche Debatten und Austausch über Zukunftsfragen zu eröffnen.
Die Kirchenkreissynode machte deutlich: Bei allen Herausforderungen setzt der Kirchenkreis klar auf Dialog und Zusammenarbeit, innerhalb und außerhalb der Kirche.